Wo gehen die Kinder aufs Klo?
Sind die Kinder auch bei schlechtem Wetter ständig draußen ?
Erkälten sich die Kinder nicht, wenn sie bei jedem Wetter im Wald sind ?
Wie schütze ich mein Kind vor Zecken?
Und was ist mit der Gefahr von Fuchsbandwurm?
Wie ist es um die Sicherheit bestellt?
Was machen die Kinder den ganzen Vormittag?
Gibt es im Waldkindergarten Vorschule?
Wo gehen die Kinder aufs Klo?
An jedem Waldplatz stehen vereinbarte Klobäume. Für die Kinder stellt das Pieseln im Freien kein Problem dar. Das An- und Ausziehen beherrschen die Kinder nach einigen Monaten selbstständig. Wenn es kalt ist, helfen wir selbstverständlich vermehrt, denn die Kinder sollen auf keinen Fall frieren. Das große Geschäft, das äußerst selten vorkommt, wird in die Erde/Schnee eingegraben.
Nach jedem Klogang werden die Hände gewaschen. Wenn die Kinder in die Hose pieseln, erhalten Sie aus unserem Depot frische, warme und trockene Kleidung.
Sind die Kinder auch bei schlechtem Wetter ständig draußen?
Erfahrungsgemäß stört Regen und Schmuddelwetter die Kinder weniger und es ist eher die Sorge der Eltern. Wir gehen jeden Tag in den Wald und die Kinder werden sich an alle Wetterlagen gewöhnen und ihre Reize kennen lernen. Wichtig ist dabei natürlich die passende Ausrüstung, z.B. Regensachen, das Zwiebelprinzip im Winter. Als Schutz bei Dauerregen haben wir ein Sonnensegel, Tipi, das X-Gloo sowie Planen oder den beheizbaren Bauwagen, der nachmittags auch für eine Ruhepause der Kinder genutzt wird. Lediglich bei extremen Wettersituationen wie Sturm (Gefahr der herabstürzenden Äste), bittere Kälte (-10/-15 Grad, je nach Wind und Feuchtigkeit) oder Gewitter gehen wir in unseren Schutzraum.
Erkälten sich die Kinder nicht, wenn sie bei jedem Wetter im Wald sind ?
Studien belegen das genaue Gegenteil: Waldkinder sind viel seltener krank als andere Kinder und ihr Immunsystem wird durch den dauernden Aufenthalt im Freien nachhaltig gestärkt.
Wie schütze ich mein Kind vor Zecken?
Den besten Schutz vor Zecken bildet die richtige Kleidung. Das heißt auch im Sommer lange Oberteile und lange Hosen. Zusätzlich kann die Hose in lange Socken bzw. Gamaschen gesteckt werden. Außerdem können die Kinder noch mit sogenanntem “Zecken- / Mückenspray” eingesprüht werden, das Personal sprüht im Laufe des Vormittags dann bei Bedarf nach.
Eine Impfung gegen FSME ist empfehlenswert, aber keine Pflicht.
Mittags sollten die Kinder zu Hause am gesamten Körper nach Zecken abgesucht werden. Kopf, Körperfalten, Rücken und die Partie hinter den Ohren sollten dabei nicht vergessen werden. Die Kleidung sollte gewechselt und ausgeschüttelt werden. Wenn Zecken innerhalb von 12 Stunden entfernt werden, ist die Infektionsgefahr mit Borreliose gering. Zudem werden wir die Eltern über die Symptomatik von Borreliose und FSME aufklären, damit sie erste Anzeichen frühzeitig erkennen können.
Und was ist mit der Gefahr von Fuchsbandwurm?
Bandwurmeier, die sich im Kot von Hunden, Füchsen und Katzen befinden können, setzen sich an Pflanzen fest. Wenn der Mensch diese verzehrt (z.B. Heidelbeeren) kann er sich infizieren. Deshalb werden die Kinder strikt angehalten, Beeren und andere Waldfrüchte nicht roh zu verzehren. Außerdem dürfen sie keine toten Tiere anfassen.
Wie ist es um die Sicherheit bestellt?
Die Plätze, an denen sich die Kinder meistens aufhalten, werden regelmäßig von einem Sicherheitsbeauftragten begutachtet.
Für den Fall, dass ein Unfall passiert haben die Erzieherinnen immer eine Erste- Hilfe- Ausrüstung und ein Handy dabei.
Die Unfallgefahr ist im Wald nicht größer als woanders: die Kinder lernen durch die ständige Bewegung im Wald auf verschiedensten Untergründen das Abfangen, Fallen, Aufrichten und Klettern. Außerdem können sie sich durch diese Erfahrungen besser selbst einschätzen, z.B. beim Klettern auf Bäume. Durch die Übung entsteht eine Stärkung des Gleichgewichtvermögens und der Koordinationsfähigkeit.
Was machen die Kinder den ganzen Vormittag?
Der Wald bietet einen idealen und unerschöpflichen Spielraum. Die Kinder spielen mit allen Dingen, die die Natur so bietet: Stöcke, Steine, Sand, Blätter, Fichtenzapfen, Kastanien, Rinde, Moos, Wasser etc. Die Kinder lieben es auch, miteinander in Rollenspiele einzutauchen. Das freie Spielen ohne vorgefertigtes Spielzeug regt zum selbständigen Gestalten, Experimentieren und Erfinden an. Zusätzlich können die Kinder alters- und umgangsgerecht unser Waldwerkzeug, wie Feilen, Sägen, Hammer und Schnitzmesser benutzen.
Neben dem freien Spielen gibt es bei uns auch angeleitete Angebote. Gemeinsames Basteln und Malen, Spiele mit der Gruppe, Einstudieren neuer Lieder, Vorlesestunde, Experimente. Auch die Zeit für die Arbeit mit einzelnen Kindern oder in Kleingruppen ist bei uns vorhanden.
Gibt es im Waldkindergarten Vorschule?
Vorschule findet im Waldkindergarten genauso statt, wie in jedem Regelkindergarten. Viele Bereiche der Vorschule sind bei uns bereits in den Alltag integriert, wie zum Beispiel Zahlen, Wochentage, Jahreszeiten, usw., so dass die Kinder damit spielerisch von Anfang an in Berührung kommen und dabei lernen.
Außerdem werden die Vorschulkinder in kleinen Gruppen gezielt gefördert und durch die Stärkung der vorschulischen Kompetenzen auf die Schule vorbereitet.
Da es im Waldkindergarten nur wenig vorgefertigtes Spielzeug gibt, werden die Kinder ermuntert, aus Naturmaterialien auf innovative Weise viele Spielmöglichkeiten zu entwickeln. Ihre Kreativität und Phantasie, aber auch ihre Sprachentwicklung und -kompetenz werden dadurch intensiv gefördert.
Nach dem Besuch des Waldkindergartens sind die Kinder, immer unter Berücksichtigung individueller Unterschiede, genauso schulfähig wie nach dem Besuch eines Regelkindergartens.
Wir arbeiten im Waldkindergarten nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan, zusätzlich werden die Kinder in ihrer Selbstständigkeit gefördert und durch die gezielte Stärkung ihrer Kompetenzen bestens auf die Schule vorbereitet.